Wie fange ich an? Einstiegstechniken fern fader Floskeln

Tuesday, 19. March 2019

Oft unterschätzt, nutzen professionelle Redner ihn längst: einen zielgerichteten Einstieg. Er hat enorme Wirkung auf die Aufmerksamkeit und den Erfolg der Präsentation. Im Arbeitsalltag erleben wir häufig das Gegenteil: Standardfloskeln und austauschbare Plattitüden rufen wenig Regung hervor.

Rasch zur Sache kommen

Zuerst einmal: Standardeinstiege wie „Herzlich willkommen, schön, dass Sie so zahlreich erschienen sind“ sind ersatzlos zu streichen. Hier handelt es sich um eine häufig bediente Floskel, bei der unser Gehirn auf Durchzug schaltet.

Neben abgenutzten Einstiegsfloskeln sollten wir auf Entschuldigungen verzichten. Auch Erklärungen für Umstände im Saal, auf der Bühne, die schlechte Vorbereitung oder die eigene Nervosität sind obsolet. Das Publikum schenkt mir schließlich seine Zeit, also verschwende ich sie nicht mit Dingen, die ich jetzt nicht mehr ändern kann.

Ein Gruß darf natürlich sein, aber dann geht es direkt zur Sache. Wichtig zu wissen: Die Aufmerksamkeit der Zuhörer ist nach 18 Sekunden weg, wenn nichts Spannendes kommt.

Drei Ansätze, die aufmerksam machen

Geschichten und Erlebnisse

Eine einfache Möglichkeit ist eine aktuelle Geschichte oder Beobachtung. Ich nehme gerne Erlebnisse aus dem Alltag auf: „Gestern im Zug sind direkt hinter mir zwei Damen gesessen…“ oder „Letzte Woche hat mir ein Kunde erzählt…“ Diese Art des Einstiegs macht deutlich, dass jetzt eine Geschichte kommt. Menschen lieben Geschichten. Ich schreibe mir übrigens Geschichten und Anekdoten auf und habe mittlerweile ein feines Sammelsurium, aus dem ich mich bedienen kann.

Schlagzeilen

Schlagzeilen werden gerne genutzt, um Provokation oder Staunen hervorzurufen. „Mehr Sicherheit und weniger Tote – Verkehrsaktivisten fordern Tempo 100 auf Autobahnen“ – das ist definitiv eine streitbare These. Wichtig ist natürlich, von der Schlagzeile den Konnex zum Thema des Vortrags herzustellen: „Doch Sicherheit betrifft uns alle. Was können wir also tun, um hier Verbesserungen zu schaffen?“

Perspektivenwechsel

Ein Thema aus der Sicht der anderen zu betrachten, regt das Publikum zum Mitdenken an. „Stellen Sie sich vor, Sie sind…“ Hier können wir beliebig die Perspektive wechseln, und von der Verkäuferin zum Kunden, von Eltern zu Lehrern werden.

Sicher ist: Wer mit einer dieser Techniken einsteigt, darf mit deutlich mehr Aufmerksamkeit rechnen. Nicht nur die gehirngerechte Aufbereitung, sondern auch der Unterschied zum Gewohnten macht bereits neugierig.

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