Körpersprache: Dreimal stärkere Wirkung in Meetings

Monday, 29. October 2018

Warum wirken manche Menschen sicher und stark, während andere in der Gruppe untergehen? Woran entscheidet sich, wem wir am Besprechungstisch zuhören? Es sind die nonverbalen Signale, die Status und Führung, Sympathie und Attraktivität ausmachen. Drei Aspekte für mehr Wirkung in Meetings.

Betrittst du noch oder erscheinst du schon?

Wir kennen jene Menschen, die einen Raum betreten und Aufmerksamkeit haben. Im letzten Beitrag haben wir charismatische Menschen beobachtet. Die Ausstrahlung ist für eine starke Wirkung unerlässlich, denn sie macht das, was auf körpersprachlicher Ebene folgt, authentisch.

Stellen wir uns einen Besprechungsraum vor. Alle sitzen bereits, nur ein Teilnehmer kommt etwas später. Jetzt betritt dieser den Raum. Mit schnellen, hektischen Schritten, gebückter Haltung und Entschuldigungen murmelnd, eilt er zu seinem Platz. Werden wir ihm die volle Aufmerksamkeit schenken, wenn er sich zu Wort meldet? Akzeptieren wir ihn als Führung? Unwahrscheinlich. Mit seiner Körpersprache hat er Tiefstatus gezeigt, hat sich der Gruppe unterworfen.

Wäre dieser Teilnehmer aufrecht, mit angemessenen Schritten, direktem Blickkontakt und einem freundlichen „Guten Tag, entschuldigen Sie bitte die Verspätung“ in den Raum gekommen, wäre die Akzeptanz deutlich höher: Er zeigt Sicherheit, ohne arrogant zu wirken.

Territorialsprache

Bleiben wir bei unserem verspäteten Besprechungsteilnehmer. Nun nimmt er Platz, legt seine Unterlagen auf den Tisch. Wie breitet er sich und seine Gegenstände aus? Nimmt er sich seinen Raum oder achtet er geflissentlich darauf, ja nicht zu viel Platz am Tisch zu beanspruchen? Ist seine Stimme klar und deutlich, oder flach und schwach artikuliert? Denn auch die Stimme zählt zur Territorialsprache.

Menschen, die ihren Raum einnehmen, werden als stark wahrgenommen. Menschen, die sich gleich zu Beginn zu viel Raum nehmen, als unsympathisch. Das zeigt sich zum Beispiel im Flugzeug oder Kino, wenn der Sitznachbar beide Armlehnen für sich beansprucht.

Gestenführung

Wie wir wahrgenommen werden, beeinflussen wir auch durch unsere Gestenführung. Wer seine Hände mitreden lässt, wirkt aktiver und dynamischer. Nicht ohne Grund: Wir signalisieren auch unserem Gehirn Aktivität, wenn wir die Hände benutzen.

Lehnen wir uns bequem zurück und verschränken die Arme, fällt unser Gehirn in eine Art Energiesparmodus. Eine spontane Reaktion in der Besprechung ist so kaum möglich, da unser Gehirn erst wieder aktiv werden muss.

Fazit

Die Wahrnehmung beginnt also bereits mit dem ersten Betreten des Raumes – das ist vielen nicht bewusst. Sie konzentrieren sich nur dann auf ihre Körpersprache, wenn sie vor anderen präsentieren. Doch auch als „normaler“ Besprechungsteilnehmer zeigen wir Status, und das beeinflusst unsere Karriere: Wer sicher auftritt, dem traut man mehr zu.

Abgesehen davon macht es viel zufriedener, aktiv in Themen mitzudiskutieren als nur „Zaungast“ in Besprechungen zu sein.

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